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Die Geschichte der Telekommunikation – Folge 5a

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Willkommen zurück und die Spannung steigt: Das Finale unserer fünfteiligen Serie „Die Geschichte der Telekommunikation“ steht ganz im Zeichen des kleinen ABC: Vom A- bis zum C-Netz durchleuchten wir die jüngste Vergangenheit und widmen uns ganz dem mobilen Telefonieren! Wer vorher noch mal ein paar Blicke zurückwerfen will, klickt einfach auf die Folgen 1, 2, 3 und 4. Alle anderen bleiben direkt hier. Und los geht’s!

Erste Schritte bis zum A-Netz
Wer 1926 mobil telefonieren wollte, konnte das. Er musste allerdings in einen der Versuchswaggons der Deutschen Reichsbahn steigen, die in Zusammenarbeit mit der Reichspost ab diesem Jahr die Möglichkeit demonstrierte, aus einem fahrenden Zug zu telefonieren. Der Zugticketfreie Mobilfunk ging in Deutschland hingegen erst 1950 auf Sendung.

„In Deutschland“ ist vielleicht zuviel gesagt. Es handelte sich vielmehr um lokale Funknetze einzelner Regionen wie Berlin, Düsseldorf und Hamburg. Gesegnet mit dem wenig bürokratischen Namen „Öffentlich beweglicher Landfunkdienst“ sowie der nicht minder hübschen Abkürzung „ÖbL“ hielt sich diese erste Generation des Mobiltelefonierens auf UKW-Basis ein halbes Dutzend Jahre. Dann vereinheitlichte die (damals noch) Deutsche Bundespost die verschiedenen Funkstellen zum Autotelefon-Netz – das „A-Netz“ war geboren.

Nicht klein, aber oho!
Wenn schon die Reichweite der Netze nicht allzu groß war, dann wenigstens das Volumen der ersten Geräte. Ein Autofahrer, der das A-Netz nutzen wollte, war mit einem Kompaktwagen schlecht beraten: Die notwendige Technik füllte mittelgroße Kofferräume. Als jedoch in den 60ern Transistoren Großserientechnik wurden, sank der Platzbedarf der Geräte rapide auf Aktentaschengröße.

Damals entstand dann auch das unter Mobiltelefonierern beliebte Sprichwort: „Ich hab mein’ Transistor im Tornister!“ 😉 Und apropos Redewendungen: Das „Fräulein vom Amt“, das mehr und mehr an Bedeutung verlor, war mit dem A-Netz doch mal wieder um einen Tätigkeitsbereich reicher. Denn jede Verbindung musste handvermittelt werden.

Mehr Nutzer – höhere Preise.
1968 deckte das A-Netz 80 % der bundesrepublikanischen Fläche ab. Als drei Jahre später die Netzkapazität ausgereizt war (man verzeichnete 11.000 Kunden), passte man die monatliche Grundgebühr kurzerhand geringfügig an. Sprich: man vervierfachte sie. Von 65 auf 270 DM. Nur mal so zur Erinnerung – falls man sich fragt, was die Gründe für die Liberalisierung im Telefonmarkt gewesen sind und warum fairer Wettbewerb unter den Mobilfunkanbietern unverzichtbar ist.

Wer A sagt, muss auch…
Das ebenfalls analoge B-Netz wurde wiederum ein Jahr später, 1972, eingeführt und blieb bis 1994 in Betrieb, während die Post das A-Netz 1977 abschaltete. Viele Kunden des A-Netzes stiegen auf B um, aber einer musste draußen bleiben: Das Fräulein vom Amt wurde von der neuen Technik überrollt – der neue Trend hieß „Selberwählen“.

Kennen Sie eigentlich diesen Blondinenwitz? Geht ne Blondine einkaufen. Da klingelt ihr Handy. Sie geht ran und sagt: „Hää? Woher weißt du denn, dass ich im Supermarkt bin?!“ Tja, im B-Netz war das kein Witz. Denn man musste schon wissen, wo der gewünschte mobile Gesprächspartner sich in etwa befand, um dann unter der Festnetzvorwahl der so genannten „Zone“ die ihm nächstliegende Funkzelle anzurufen.

Verschlüsselung war übrigens ebenso ein Fremdwort wie Roaming – nur in Österreich, Luxemburg und den Niederlanden war die Nutzung des B-Netzes außerhalb Deutschlands möglich. Trotzdem war der allmähliche Siegeszug des Mobiltelefons nicht aufzuhalten und 1986 telefonierten immerhin schon 27.000 Deutsche im B-Netz.

Die 3. analoge Generation: Das C-Netz
Eigentlich genug Verbesserungsmöglichkeiten also für das C-Netz, das 1985 offiziell an den Start ging. Als Evolution der B-Netz-Technologie merzte es dann auch tatsächlich einige der größten Schwächen aus, war neuen Herausforderungen wie der wachsenden Globalisierung aber nicht gewachsen. Zunächst würdigen wir aber die vielen, damals teilweise revolutionären Vorzüge.

Als C-Nutzer war man nun bundesweit über eine eigene Vorwahl erreichbar, niemand musste mehr Basisstationen anrufen. Und beim Wechsel der Funkzelle brach, anders als zuvor, das Gespräch nicht mehr einfach ab, sondern wurde an die nächste Funkzelle übergeben. Die erste Mobilfunkvorwahl Deutschlands war übrigens die 0161.

Der Mobilfunk wird mobil
Besonders wichtig: Die Endgeräte konnten nun erstmals auch separat (also nicht nur als KfZ-Einbau) verwendet werden – das Mobiltelefon im heutigen Sinne war geboren. Die Sorge der Autoindustrie, nun weniger Fahrzeuge absetzen zu können, die man zuvor notgedrungen zu einem portablen Telefon erwerben musste, wurde übrigens bis heute nicht publik gemacht. Allerdings war diese Sorge anfangs auch ganz unbegründet, da die ersten Mobiltelefone das charmant-klobige Format eines schweren Schuhkartons besaßen.

Immer noch kein Roaming
Einige Nachteile riefen aber weiterhin nach Verbesserung: Roaming war – wegen der weltweit unterschiedlichen Standards – wiederum nur in wenigen Ländern möglich, und zwar ausschließlich in den grenznahen Staaten Portugal und Südafrika. Sonst nirgendwo. Dennoch: Als 1990 die Mailbox Einzug hielt und die Anrufweiterleitung möglich wurde, konnte das C-Netz so viele Anhänger gewinnen, dass es sich noch 8 Jahre neben der nächsten Generation des Mobilfunks hielt – dem D-Netz.

Und weiter geht’s im nächsten Teil von Teil 5
D wie Digital und E wie E-Plus: Über die Gegenwart des Mobilfunks reden wir das nächste Mal, in Folge 5b unseres historischen Quintetts „Die Geschichte der Telekommunikation“ in 6 Teilen. Also, bleiben Sie dran und schalten Sie wieder ein. Gleiche Stelle, gleiche Welle: Montag in acht Tagen!

Folge 1: Der Anfang
Folge 2: Trommeln, Rauchzeichen, Brieftauben
Folge 3: Telegraphie und Morsen
Folge 4: Das Festnetztelefon
Folge 5a: Die Anfäge des Mobilfunks & Handys

Folge 5b: Gegenwart des Mobilfunks

Bildquelle: A-Netz Funktelefon B72 (Hersteller: Fa. TeKaDe Nürnberg, 1963) by Túrelio


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